Integrative Schule

Informationen zu den besonderen Massnahmen der Volksschule an der Primarschule Orpund


Der Bedarf für besondere Massnahmen und Spezialunterricht, insbesondere für integrative Förderung wird nach dem so genannten 4-Stufen-Modell eruiert:


Stufe 1: Förderung in der Klasse


Die Lehrpersonen erkennen durch sorgfältiges Beobachten frühzeitig das Entstehen von Lern- und/oder Verhaltensschwierigkeiten. Sie fangen die Schwierigkeiten der Kinder mit individualisierendem Unterricht im Rahmen des Normalprogramms auf. Heilpädagoginnen können den Lehrpersonen beratend zur Seite stehen.


Stufe 2: Mithilfe der Eltern


Die Lehrpersonen informieren Eltern und leiten diese an, die Kinder im Sinne der Aktivierung von Ressourcen zusätzlich zu fördern (z. B. durch Angebote in Wahrnehmung, Bewegung, Sprache/Sprechen, Aufgabenhilfe...).


Stufe 3: Beizug von Lehrpersonen für Spezialunterricht


Für fachspezifische Beurteilungen, Beratungen und Kurzinterventionen werden Lehrpersonen für Spezialunterricht beigezogen. Im Vordergrund steht die Beratung der Lehrpersonen sowie der Eltern. Kinder können auf gemeinsamen Antrag der Eltern und Lehrpersonen Spezialunterricht SPU A bei Auffälligkeiten von der Schulleitung bewilligt erhalten. Angaben zum Spezialunterricht siehe Innenseiten.


Stufe 4: Beizug von Fachinstanzen


Falls trotz intensiver Bemühungen auf den Stufen 1 bis 3 die Lern- und/oder Verhaltensschwierigkeiten des Kindes andauern und eine länger dauernde Förderung angezeigt ist, erfolgt mit vorgängiger Zustimmung der Eltern eine Anmeldung bei der Erziehungsberatung Biel-Seeland (EB). Deuten Abklärungsresultate auf eine Lernstörung hin, beantragt die EB bei der Schulleitung Spezialunterricht.


Massnahmen zur besonderen Förderung


Integrierte zweijährige Einschulung IzE

Kinder, bei denen sich aufgrund von Entwicklungsverzögerungen, sozialen Schwierigkeiten oder weiteren Gründen ein sanfter Schuleinstieg empfiehlt, haben mit der integrierten zweijährigen Einschulung (izE) die Möglichkeit, sich den Schulstoff der 1. Klasse in zwei Jahren anzueignen.

Informationen zu dieser Einschulungsmöglichkeit erhalten Sie bei den Lehrkräften für den Kindergarten oder der Primarschulleitung an Ihrem Wohnort.


Deutsch als Zweitsprache DaZ

In den Kindergärten und den Primarklassen erhalten Kinder, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, bei erhöhtem Bedarf Zusatzbetreuung im Deutschunterricht oder spezifischen Deutschunterricht in Kleingruppen. Die Klassenlehrpersonen und die Lehrpersonen für den Kindergarten nehmen mit den betroffenen Eltern Kontakt auf und melden die Kinder zum  DaZ-Unterricht an. Der Unterricht wird von Lehrpersonen für den Kindergarten und Primarlehrpersonen erteilt, die sich den Anforderungen entsprechend weiterbilden.


Begabtenförderung BF

Besonders begabte Kinder werden von der Lehrperson beobachtet. Hochleistungsverhalten zeigt sich oft in einer kreativen Produktivität, die sich aus der Interaktion von überdurchschnittlichen Fähigkeiten, Engagement und Kreativität ergibt. Auch hinter anderen, weniger eindeutigen Verhaltensweisen können sich überdurchschnittliche Fähigkeiten verbergen. Mit Einverständnis der Eltern wird von der Fach- oder Klassenlehrperson ein Fragebogen ausgefüllt. Ist dessen Punktzahl genügend hoch, werden die Kinder bei der Erziehungsberatungsstelle nominiert. Dort absolvieren sie einen IQ-Test. Als Zulassungsbedingung gilt das Erreichen eines IQ-Wertes von 130. (Sportliche und musische Talentförderung sind von diesem Angebot ausgeschlossen).


Klasse für besondere Förderung KbF

Wenn für ein Kind der Verbleib in der Regelklasse trotz aller Förderbemühungen nicht möglich ist, so können andere Schulungsmöglichkeiten abgeklärt werden. Sprachheilschule Biel, Heilpädagogische Tagesschule oder Biels Klassen für besondere Förderung unter Vorbehalt, dass diese von Biel weiter geführt werden.


Rhythmik Rhy

Wird in unserem Gemeindeverband im Moment noch nicht von der Volksschule angeboten.


Spezialunterricht


Integrative Förderung IF

Heilpädagoginnen erfassen und begleiten Kinder und Jugendliche mit grösseren Lern- und/oder Verhaltensschwierigkeiten ab Stufe 3 des 4-Stufen-Modells. Oft  arbeiten die Heilpädagoginnen innerhalb der Klasse mit allen Kindern, auch ohne Rücksprache mit den Eltern.


Auftrag und Ziele:

• örderung im kognitiven, emotionalen und sozialen Bereich

• Beratung;   Zusammenarbeit  mit Eltern, Lehrpersonen, Schulleitungen sowie mit

   Fachinstanzen

• Fachspezifische Beurteilung und Förderung von Kindern und Jugendlichen

• Unterstützung der Kinder mit individuellen Lernzielen  ilZ

• Prävention von Lern- und Verhaltensschwierigkeiten als gemeinsamer Auftrag mit

   der Schule vor Ort


Setting: Je nach Bedarf: Klassen-, Kleingruppenunterricht, Teamteaching oder gegebenenfalls  Einzelunterricht.


Logopädie Logo

Logopädinnen sind zuständig für die Beratung, Abklärung und Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Störungen der gesprochenen und der geschriebenen Sprache sowie der Stimme.


Therapie- und Förderziele:

• Die Logopädie unterstützt das Kind darin, seine Sprachkompetenz und damit seine

  Kommunikationsfähigkeit auf- und auszubauen.

• Für jedes Kind wird ein individuelles Therapiekonzept erarbeitet.


Setting: Einzel- oder Kleingruppentherapien (2-4 Kinder) in der Regel ein Mal wöchentlich.

 

Aufgabenbereiche:

• Abklärung von Kindern mit sprachlichen Auffälligkeiten

• Sprachtherapie

• Zusammenarbeit mit Eltern, Lehrpersonen sowie weiteren Fachpersonen

• Prävention und integrative Sprachförderung in den Kindergärten und Schulen


Psychomotorik PMT

Die Psychomotoriktherapie ist ein Spezialgebiet der Heilpädagogik. Sie befasst sich mit der Erfassung und Behandlung von Schwierigkeiten in den Bereichen der Wahrnehmung, Bewegung und Kognition bei Kindern und Jugendlichen.


Therapie- und Förderziele:

• Wahrnehmung- und Bewegungsentwicklung fördern und differenzieren

• Grob-, Fein- und Grafomotorik verbessern

• Soziales /emotionales Lernen ermöglichen

• Selbstwertgefühl und Persönlichkeit stärken

• Erweiterung der Handlungs- und Interaktionskompetenz


Setting: Einzel- oder Kleingruppentherapien (2-4 Kinder) in der Regel ein Mal wöchentlich.


Aufgabenbereiche:

• Fachspezifische Beurteilung und Behandlung von Kindern /Jugendlichen

• Beratung  und Zusammenarbeit mit Eltern, Lehrpersonen sowie weiteren Fachpersonen